Katzen sind unsere treuen Begleiter und werden immer beliebter. Das Schöne ist, dass sie auch immer älter werden, aber gleichzeitig ist zu beachten, dass Nierenerkrankungen immer häufiger auftreten und ca. 70 % aller Katzen daran sterben.
Aber warum ist das so? Warum haben immer mehr Katzen Nierenproblemen? Und wie wirkt sich das auf die allgemeine Gesundheit unserer Samtpfoten aus?
In diesem Blog möchten wir Sie aufklären und neueste Erkenntnisse mit Ihnen teilen. Diese weichen von den bisherigen Meinungen in der Medizin ab, insbesondere was die Ernährung von nierenkranken Katzen betrifft. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung und erfahren Sie mehr über die verschiedenen Funktionen und Zusammenhänge im Körper einer Katze.
Inhaltsverzeichnis
- Die Funktion der Nieren
- Die Struktur der Niere
- Was ist der Unterschied zwischen einer Nierenerkrankung und einer Niereninsuffizienz?
- Woran erkenne ich, dass meine Katze Nierenprobleme hat?
- Was soll eine nierenkranke Katze fressen?
- Die Wirkung von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
- Zusammenhang zwischen chronischer Nierenerkrankung und geschädigtem Darm
- Was ist die Mikrobiota des Darms?
- Wie kann ich eine Katze mit Niereninsuffizienz unterstützen?
- Hat eine nierenkranke Katze Schmerzen?
- Verschiedene Medikamente und ihre Wirkung
- Fazit
Die Funktion der Nieren
Dass das Blut im Körper der Katze immer sauber ist und sie gesund bleibt, verdankt sie unter anderem ihren beiden Nieren! Diese liegen im Bauchraum auf Höhe der letzten Rippen. Sie sind hochspezialisiert und superstark, aber auch empfindlich, denn sie kommen ständig mit Abfallstoffen in Berührung, die sie ausscheiden müssen.
Dank ihrer Fähigkeit, das Blut zu filtern, können die Nieren Bestandteile des Blutes sortieren und regulieren. Dabei werden körpereigene Abfallprodukte wie Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin und Fremdstoffe (z.B. Medikamentenrückstände) ausgeschieden. Die Nieren sorgen auch für einen ausgeglichenen Wasser- und Mineralstoffhaushalt (Natrium, Kalium, Kalzium usw.). Zudem produzieren die Nieren verschiedene Hormone wie Erythropoetin (EPO), das die Bildung roter Blutkörperchen anregt, und Renin, das an der Kontrolle des Blutdrucks beteiligt ist.
Die Struktur der Niere
Was ist der Unterschied zwischen einer Nierenerkrankung und einer Niereninsuffizienz?
Bei einer Nierenerkrankung sind eine oder beide Nieren betroffen. Sie kann folgende Ursachen haben:
- Erblich:
- Die Krankheit wurde genetisch vererbt.
- Erworben:
- Vergiftung, Infektion, Obstruktion (Verschluss durch Verlegung, Verstopfung oder Kompression der Harnwege z.B. Harnsteine im oberen Harntrakt), Entzündung, Krebszellen, Ischämie (verminderte oder fehlende Durchblutung des Gewebes), etc.
- Angeboren:
- Von Geburt an erworbene, aber nicht vererbte Fehlbildung der Niere.
Nierenerkrankungen können unabhängig von ihrer Ursache zu Nierenversagen führen.
Eine Niereninsuffizienz tritt auf, sobald die Filtrationskapazität überschritten ist. In diesem Stadium macht sich die Krankheit klinisch bemerkbar. Sie entwickelt sich allmählich über mehrere Monate und führt zum Verlust der Nierenfunktion, was zahlreiche Komplikationen nach sich zieht. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen bei älteren Katzen.
Woran erkenne ich, dass meine Katze Nierenprobleme hat?
Die ersten Symptome einer Katze mit Nierenversagen sind häufig erhöhter Durst und vermehrtes Urinieren, was sich in einer verschmutzten Katzentoilette bemerkbar macht.
Nach und nach magert das Tier ab und erbricht, da der Magen durch die nicht über die Nieren ausgeschiedenen Giftstoffe gereizt wird.
Die Folge ist eine starke Appetitlosigkeit, die von Lethargie und Schwäche begleitet wird. Das Tier hat oft Mundgeruch und kann Geschwüre am Zahnfleisch haben, die das Fressen zusätzlich erschweren. In chronischen Fällen wird eine Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen) beobachtet.
Die klassischen Symptome im Überblick:
- Katze trinkt viel
- Katze uriniert viel
- Katze frisst weniger
- Katze verändert ihr Aussehen
- Es kann zu Erbrechen kommen
All diese Symptome sind jedoch unspezifisch. Der Tierarzt muss die Katze untersuchen und verschiedene Tests durchführen, um eine Niereninsuffizienz diagnostizieren zu können.
- Gewichtskontrolle:
- Deshalb sollte der Besitzer das Normalgewicht seiner Katze kennen.
- Blutuntersuchung:
- Grosses Blutbild
- Mindestens Harnstoff, Kreatinin, SDMA und Elektrolyte
- Urin-Analyse:
- Untersuchung auf Proteine und pH-Wert
- Und je nach Stadium zusätzlich:
- Blutdruck messen
- Röntgen und/oder Ultraschall der Nieren
Seit einigen Jahren gibt es einen Test, der neben den urämischen Toxinen: Kreatin und Harnstoff, auch den SDMA-Spiegel misst. SDMA (Symmetrisches Dimethylarginin) ist kein urämisches Toxin, sondern ein Biomarker für die Nierenfunktion. SDMA spiegelt die glomeruläre Filtrationskapazität bei Hunden und Katzen früher und genauer wider. SDMA steigt ab einem Verlust von 25 % der Nierenfunktion an, während Kreatinin erst ab einem Verlust von ca. 75 % ein Nierenproblem anzeigt und somit eine Nierenerkrankung erst dann diagnostiziert werden kann.
Und es gäbe noch Hunderte weiterer, derzeit klinisch nicht messbarer Toxine, die ebenfalls Frühmarker für eine Toxämie (Schädigung des Blutes durch Giftstoffe) wären.
Was soll eine nierenkranke Katze fressen?
In der Tiermedizin wird bei Niereninsuffizienz seit jeher eine protein- und phosphorreduzierte Diät verordnet. Das bedeutet eine Ernährung mit sehr wenig Eiweiss, also sehr wenig Fleisch.
Dahinter steht die Überlegung, dass, wenn urämische Toxine ein Problem sind, man die Proteine in der Nahrung reduzieren muss, um gleichzeitig die Toxine zu reduzieren. Die zentrale und entscheidende Rolle der Darmmikrobiota bei der Verarbeitung und Ausscheidung von Urämietoxinen über den Stuhl wurde jedoch noch nicht berücksichtigt.
Derzeit scheint es keine soliden Beweise dafür zu geben, dass eine Nierenersatztherapie die Nierenfunktion beeinträchtigt. Es gibt keine Beweise dafür, dass eine Proteinrestriktion bei der Verlangsamung der tubulointerstitiellen Nierenerkrankung hilfreich ist.
Empfohlener Proteinbedarf einer Katze:
- Optimal: 5,2 – 6 g pro kg Körpergewicht pro Tag
- Beispiel für eine 4 kg schwere Katze = 21 – 24 g Protein pro Tag.
- Maximal: 9 g pro kg Körpergewicht pro Tag
Weniger als 5 g pro kg Körpergewicht und Tag können auf Dauer zu Proteinmangelernährung und Komorbidität (gleichzeitiges Auftreten von zwei oder mehr Krankheiten) führen.
Proteinqualität
Eine optimale Proteinqualität (optimaler Gehalt an essentiellen Aminosäuren und gute Verdaulichkeit) ist ebenfalls wichtig, um einen Aminosäurenmangel oder eine unnötige Stickstoffbelastung zu vermeiden.
Da die Katze ein reiner Fleischfresser ist, ist es sehr wichtig, die Ernährung entsprechend anzupassen.
Hinzu kommt, dass die Katze eine mäkelige Trinkerin ist, was die Nieren zusätzlich belastet, da sie nicht ausreichend durchgespült werden. Deshalb braucht die Katze dringend hochwertige tierische Proteine, denn Fleisch ist auch ein zusätzlicher Feuchtigkeitslieferant.
Heute weiss man, dass Trockenfutter mit geringem Fleischanteil den Darm und auch das Mikrobiom zusätzlich belastet (zu viele Kohlenhydrate und sehr wenig Feuchtigkeit). Für ein gesundes Mikrobiom braucht es Fett, wenig Kohlenhydrate, ausreichend Ballaststoffe und hochwertige Proteine. Dies ist deshalb so wichtig, weil eine gesunde Darmflora und ein gesundes Mikrobiom in der Lage sind, einen Grossteil der Giftstoffe über den Stuhl auszuscheiden und so zu verhindern, dass diese Stoffe in den Blutkreislauf gelangen. Dadurch werden auch die Nieren entlastet.
Deshalb sind wir davon überzeugt, dass hochwertige Proteine die Darmgesundheit unterstützen und damit die Nieren entlasten. Gleichzeitig müssen wir die Phosphorrestriktion einhalten. Das kann man mit Bindemitteln (Ipakitin) erreichen. Das heisst, man muss nicht gleich ein Trockenfutter mit wenig Protein füttern, das sich dann auch noch negativ auf den Darm auswirkt.
Die Wirkung von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, wirken als körpereigene Entzündungshemmer. Da sie auch als Antioxidantien wirken, verlangsamen sie den Alterungsprozess. Generell verlangsamen sie das Fortschreiten von Krankheiten. Im Falle der Niere ist dies besonders wichtig, da sie die Fibrose der interstitiellen Räume verhindern und den Rückgang der Filtrations-Kapazität verlangsamen. Aus der Familie der Omega-3-Fettsäuren sind EPA und DHA für Katzen essentiell. Das heisst, die Katze kann sie nicht selbst produzieren, sondern muss sie mit der Nahrung aufnehmen. EPA und DHA kommen vor allem in Fischöl, Krillöl oder Algen vor. Daher ist es sehr wichtig, dass Katzen täglich Fischöl oder Krillöl bekommen. Man hat herausgefunden, dass es ein optimales Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren gibt und dass ein solches Öl für die Erhaltung der Gesundheit sehr wichtig ist.
Die Katze erhält in hochwertigen, fleischreichen Futtermitteln genügend Omega-6 Fettsäuren, aber zu wenig Omega-3-Fettsäuren. Dadurch wird das optimale Verhältnis der beiden Fettsäuren gestört. Deshalb ist es so wichtig, der täglichen Futterration ein hochwertiges Fischöl beizumischen.So erreichen wir das optimale Verhältnis der beiden und dieses wirkt entzündungshemmend, hat eine antioxidative Wirkung, verlangsamt den Alterungsprozess, verlangsamt den Rückgang der Nierenfunktion und stärkt somit auch das Immunsystem.
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Cat Wet:
- Dose Lachs
- Dose Kalb
- Dose Crevette
- Pouch Kalb
- Pouch Geflügel
- Pouch Lachs
- Pouch Filet Poulet
- Pouch Filet Truthahn
Cat Extra:
Zusammenhang zwischen chronischer Nierenerkrankung und geschädigtem Darm
Nach neuesten Forschungsergebnissen weisen alle Katzen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) eine Darmdysbiose auf (die bakterielle Besiedelung des Darmes ist gestört). In diesem Stadium der Forschung ist es noch nicht möglich, dies zu beweisen, da entsprechende Studien fehlen. Eine brauchbare Arbeitshypothese ist jedoch, dass die von einem kranken Darm produzierten Toxine die Filtrationskapazität der Nieren überfordern und dass Nierenversagen auch auf diese Weise beginnen kann.
Natürlich gibt es noch viel zu erforschen, aber es scheint immer klarer zu werden, dass der Darm einen grossen Einfluss auf die Nierenfunktion hat. Angesichts der Häufigkeit von Darmdysbiosen bei Nierenerkrankungen der Katze, ist es offensichtlich, dass eine spezifische Behandlung des Mikrobioms nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität der erkrankten Katzen, sondern auch zur Vorbeugung bei gesunden Katzen erforderlich ist. Wie die neusten Forschungsergebnisse aus der Humanmedizin zeigen, ist die Darmdysbiose zumindest teilweise für die Niereninsuffizienz verantwortlich.
Was ist die Mikrobiota des Darms?
Das Darmmikrobiom ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die im Darm leben (Katzen haben Tausende von Darmbakterien). Dieses breite Spektrum an Mikroorganismen spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der allgemeinen Gesundheit. Ein gesundes Darmmikrobiom interagiert mit seinem Wirt (der Katze) und ist für die folgenden Funktionen unerlässlich:
- Entwicklung des Immunsystems
- Optimale Aufnahme von Nährstoffen
- Aufrechterhaltung der selektiven Durchlässigkeit des Darms
- Die Synthese bestimmter Nährstoffe (insbesondere Vitamin B12 oder kurzkettige Fettsäuren [SCFA]),
- Schutz vor intestinalen Krankheitserregern
Wie kann ich eine Katze mit Niereninsuffizienz unterstützen?
Mit einer gesunden Feuchtnahrung, die ausreichend hochwertige Proteine und wenig Kohlenhydrate enthält. Ausserdem wird ein moderater Fett- und Ballaststoffgehalt empfohlen.
Weitere wichtige Punkte:
- Verstopfung vorbeugen:
- Bewegung, Ballaststoffe, mehrere Katzenkistchen oder Zugang zu Aussenbereichen, evtl. Futterumstellung (proteinreich, naturnah etc.)
- Optimales Gewicht anstreben:
- Umstellung auf ein gesundes Nassfutter
- Futtermenge berechnen und der Aktivität der Katze anpassen
- Wasseraufnahme fördern:
- Trinkbrunnen, mehrere Trinkschüsseln platzieren, auf Nassfutter umstellen
- Ergänzungsnahrungen:
- Omega-3-Fettsäuren:
- Lachsöl mit hohem EPA- und DHA-Gehalt
- Antioxidantien:
- Diverse Phytotherapeutika oder andere Produkte wie:
- Bierhefe Plus, Lachsöl, Naturkraft Pro-1, Pro-4, Pro-6
- Unterstützung des Darmmikrobioms:
- Probiotika, Präbiotika, Vitamine (B, C) etc.
- Präbiosan, Bierhefe Plus
- Omega-3-Fettsäuren:
Diese Nahrungsergänzungsmittel ermöglichen es, die Menge an Giftstoffen aus der Niere im Blut zu reduzieren, die Ausscheidung von Giftstoffen über den Stuhl zu fördern, oxidative Schäden an den Nieren zu verhindern und ein gesundes Darmmikrobiom wiederherzustellen.
All diese Ansätze zusammen verzögern den Ausbruch und das Fortschreiten der Nierenerkrankung.
Hat eine nierenkranke Katze Schmerzen?
Bei chronischer Niereninsuffizienz hat die Katze keine Organ-Schmerzen. Kommt es jedoch zu einer akuten Obstruktion (vollständiger oder teilweiser Verschluss), hat die Katze Schmerzen. Auch die anderen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Dehydratation, Muskelschwund, Blutarmut usw. sind unangenehm, aber nicht schmerzhaft im herkömmlichen Sinne.
Verschiedene Medikamente und ihre Wirkung
Es ist wichtig zu wissen, dass keine Katze leiden muss. Bei Nierenerkrankungen gibt es gute Medikamente, die das Tier bei den folgenden Symptomen unterstützen.
Phosphatbinder – Ipakitin
- Zusätzlich zu hochwertiger Feuchtnahrung.
- Die Proteine unterstützen die Katze und die überschüssigen Phosphate werden so gebunden und ausgeschieden.
- Viel bessere Lösung als ungesundes Trockenfutter mit wenig Fleisch und Zusatzstoffen.
Medikamente gegen Übelkeit und zur Appetitanregung
- Die Katze muss fressen und wenn sie das nicht kann, z.B., weil ihr schlecht ist, muss man ihr helfen.
Schmerzmittel
- Wenn die Katze Schmerzen hat, helfen Sie ihr mit Schmerzmitteln.
Fazit
Wir wussten, dass der Darm sehr wichtig ist und er deshalb auch als «zweites Gehirn» bezeichnet wird. Diese neuen Erkenntnisse unterstreichen das bisherige Wissen und wer das verstanden hat, weiss nun wie wichtig eine gesunde Feuchtnahrung für unsere Katzen ist. Zum einen, um die Gesundheit zu erhalten, zum anderen, um den Verlauf bestehender Krankheiten zu verlangsamen und das Immunsystem zu unterstützen.