Fuchsräude bei Hunden – was tun gegen Krätzmilben?

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In den letzten Jahren infizieren sich immer mehr Hunde mit der Fuchsräude (Krätze). Der Juckreiz ist enorm, und unbehandelt kann es zu massiven Hautproblemen, stark beeinträchtigtem Wohlbefinden und Leistungseinbussen führen. Erfahren Sie mehr über die verursachende Krätzmilbe und was Sie dagegen tun können.

Die Krätzmilbe

Die Fuchsräude wird von der Krätzmilbe verursacht. Auch unter dem lateinischen Namen Sarcoptes scabiei bekannt, ist sie eine Grabmilbe, die in der Haut von Säugetieren lebt. Sie bohrt regelrechte Gänge in die Haut und ernährt sich von dieser. Auch die Eiablage erfolgt in der Haut. Die Krätzmilben sind im Schnitt etwa 0.2 mm klein, besitzen 6 Beine und kräftiges Mundwerkzeug. Die Weibchen graben sich damit in die tiefen Hautschichten und legen dort ihre Eier ab. Nach ca. 3-5 Tagen schlüpfen daraus die Larven. Diese häuten sich und durchlaufen mehrere Nymphenstadien, bis sie nach 12-21 Tagen fertig entwickelte Milben sind.

Der Fuchs und die Krätzmilbe

Füchse, die sich mit diesen Milben anstecken, sterben fast immer innert 3 Monaten. Durch den sehr starken Juckreiz, kratzen und beissen sich die Tiere ständig. So wird die Hautbarriere zerstört, und es kommt zu Sekundärinfektionen. Die betroffenen Tiere werden struppig und die Haare fallen aus, das Immunsystem läuft auf Hochtouren, der Organismus wird geschwächt und magert ab. Die Nahrungssuche wird immer kräftezehrender, und kranke Füchse können auch vermehrt tagsüber beobachtet werden.

Die Fuchsräude ist hoch ansteckend. In der Schweiz ist sie stark regional verbreitet. In manchen Jahren sind in einem Gebiet fast alle Tiere krank und werden dadurch stark dezimiert. In den Folgejahren kann sich der Bestand wieder erholen, bis der nächste Ausbruch folgt.

Der Hund und die Krätzmilbe

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: richtig behandelt, ist die Fuchsräude gut und relativ schnell in den Griff zu bekommen. Hunde können sich durch direkten Kontakt mit einem erkrankten Fuchs oder indirekt anstecken, d.h. durch den Kontakt mit Liegeflächen oder indem der Hund seinen Kopf in einen Fuchsbau steckt.

In abgescheuertem Hautmaterial können die Milben in feuchter, kühler Umgebung bis zu 3 Wochen überleben. Dort, wo es viele kranke Füchse gibt, sind auch entsprechend viele Hunde betroffen. Besonders gefährdet sind Jagd- und Hofhunde.

Das erste bemerkbare Symptom der Fuchsräude bei Hunden ist sehr starker Juckreiz, auch nachts. Die Haut weist kleine rote Papeln auf. Bevorzugte Körperregionen sind Ohrränder, um die Augen sowie Ellbogen, Sprunggelenke und Bauch. Wie auch Füchse, kratzen und beissen sich angesteckte Hunde und verlieren dadurch die Haare. Es kommt zu Sekundärinfektionen und schuppiger, borkiger Haut.

Diagnose der Fuchsräude bei Hunden

Die Diagnosestellung kann mitunter einige Schwierigkeiten mit sich bringen. Durch ein Hautgeschabsel können Milben, Nymphen oder Kot nachgewiesen werden. Diese Methode ist zwar einfach und schnell, der Nachweis gelingt aber nur bei etwa 20% der Fälle.

Weit sicherer ist der Nachweis von Antikörpern im Blut. Mit dieser Methode findet man ca. 90% der betroffenen Hunde.

Aber: Die Bildung der Antikörper kann zwischen zwei und fünf Wochen dauern. Das bedeutet, zu Beginn der Infektion gelingt dieser Nachweis meistens nicht. In hartnäckigen Fällen kann eine Hautbiopsie weiterhelfen.

Therapie der Fuchsräude bei Hunden

Da es also auch infizierte Tiere gibt, bei denen der Milben- oder Antikörpernachweis nicht gelingt, sollte im Zweifelsfall das betroffene Tier immer gegen Milben behandelt werden.

Die Behandlung erfolgt durch geeignete Spot-ons oder Tabletten. Oftmals kratzen sich die Tiere in den ersten Tagen der Behandlung etwas stärker. Das Absterben der Milben führt zu einer verstärkten allergischen Reaktion und somit zu mehr Juckreiz.

Der Entwicklungszyklus der Parasiten dauert 3 Wochen, darum muss die Behandlung unbedingt auch nach 3 Wochen wiederholt werden. Ansonsten kann man den Zyklus kaum durchbrechen. In hartnäckigen Fällen kann eine dritte Behandlung erforderlich werden.

Die Infektion hinterlässt keine Immunität, darum kann sich ein Hund mehrmals infizieren. In gefährdeten Gebieten sollten exponierte Tiere ganzjährig geschützt werden.

Komplementäre Methoden wie Homöopathie, Phytotherapie o.ä. können den Juckreiz zwar stark mildern, lösen aber nicht das Problem, da sie die Milben nicht eliminieren können. Zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung können diese Methoden sehr wohl eingesetzt werden.

Bettchen und Schlafplätze sollten regelmässig gewaschen (Waschmaschine, Trockner) und gereinigt werden. Für Kontakttiere wird eine Behandlung ebenfalls empfohlen, da die Erkrankung hochansteckend ist. Betroffene Hunde sollten erst nach Abklingen der Symptome wieder Kontakt mit Artgenossen haben.

Der Mensch, die Katze und die Krätzmilbe

Im Gegensatz zu Fuchs und Hund, werden Menschen oder Katzen deutlicher seltener infiziert.

Beim Menschen ist die Infektion in der Regel selbstlimitierend, da sich die Krätzmilbe in der menschlichen Haut nicht weiter vermehren kann. Trotzdem kann es zu Juckreiz und Rötungen kommen – man spricht dann von einer „Pseudokrätze“, die aber von selbst wieder verschwindet.

Eine weitere Milbenart kann Ihrem Hund zu schaffen machen: die Hausstaubmilbe. Sie kann heftige Allergien auslösen. Lesen Sie mehr dazu im Artikel zur Hausstaubmilbenallergie.


Wichtig ist, dass Sie Ihren Hund mit gesundem Futter versorgen, damit er körperlich in Balance bleibt und ein starkes Immunsystem hat. Folgende Produkte aus dem ANiFiT-Sortiment können dabei helfen:

Bei Fragen kontaktieren Sie gerne Ihren Berater oder unseren ANiFiT-Kundenservice.

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